Versuch’s mal mit Gemütlichkeit

Fanø am Ende des Wattenmeers  

Das deutsche Wort „Gemütlichkeit“ findet nicht in allen Sprachen eine Entsprechung, wohl aber auf Dänisch: „Hygge“ heißt es, wenn ein Ort so einladend und heimelig daherkommt, dass die Vorstellung, ihn wieder verlassen zu müssen, tief in die gedankliche Abstellkammer verbannt wird. Und „Hygge“ ist es, was ich als Erstes verspüre, als mich die Fähre von Esbjerg nach nur 12 Minuten Fahrt ausspuckt und sich Nordby, Fanøs 2.750 Einwohner starker Hauptort, vor mir erstreckt. Was die kleine Insel wohl so alles für mich bereithält?

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Immer der Acht nach

Auf Dänemarks neuem Ostseeradweg durch den Süden

Es gibt kaum eine schönere Art, ein Land kennenzulernen, als vom Sattel eines Fahrrads aus. Sagt kein kluger Prominenter, sondern sage ich. Nachdem ich einen Teil des neuen, etwa 820 Kilometer langen Ostseeradwegs gefahren bin, der in Form einer Acht durch den Süden Dänemarks führt. Ich radle bei Schön- und Mistwetter auf den knapp 140 Kilometern durch Sønderjutland, verkoste Hotdogs und lande nebenbei auf dem Jakobsweg.

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In den Fußstapfen der Schneeleoparden

Auf Expedition in Kirgistan

Viele Leute verbringen ihren Sommerurlaub am Meer, andere in den Bergen oder auf Balkonien. Es gibt aber auch Menschen, die gehen im Herzen Asiens auf Expedition, um mit Wissenschaftlern den weitestgehend unerforschten Lebensraum vom „Geist der Berge“, dem Schneeleoparden, im Tien Shan Gebirge Kirgistans zu durchforsten. Mit Biosphere Expeditions, das seit 1999 mithilfe von Menschen wie du und ich weltweit Artenschutz und wissenschaftliche Recherche betreibt, teils unterstützt vom deutschen NABU. Was dabei für jeden Einzelnen herauskommt, ist mehr als ein kleiner Beitrag zum Naturschutz. Es ist auch eine große Lektion fürs Leben.

Titelbild © Andy Fabian

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Kopflose Ziegen, schmerzender Hintern und große Freiheit

Ein Nomaden-Sommer in Kirgisien

Nomaden sind in aller Munde: digitale Nomaden, moderne Nomaden. Seit jeher haftet dem Nomadensein der Geruch nach Freiheit an. Nomaden leben entgegen der gängigen Vorstellung vom geregelten Leben, vom Schaffe-schaffe-Häusle-baue und allen Zwängen, die mit in die Bis-der-Tod-uns-scheide-vier-Wände einziehen. Ich verbringe einen Teil meines Sommers dort, wo die Menschen das Nomadensein im Blut haben. Wo Nomadensein aus Notwendigkeit und nicht aus Flucht oder Träumerei entsteht. Wo die Nomadenrealität wettergepeitscht und bitterkalt ist. Und doch auch ein wenig romantisch. In den Weiten Kirgisiens.

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IKEA, ABBA, Dalarna

Da, wo Schwedens Seele wohnt

Wenn sie gefragt werden, was sie mit Schweden verbinden, antworten die meisten IKEA, dann ABBA. Doch der Superlativ fehlt – Dalarna. Einige nennen die Region in Mittelschweden, die im Westen auf Norwegen stößt, das Herz Schwedens, aber das ist untertrieben: Dalarna, da liegt Schwedens Seele verborgen. Irgendwo zwischen roten Holzhäusern, Dala-Pferden und Mittsommerfeiern, die bis in den Juli dauern.

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Montenegro!

Europas kleine, wilde Schönheit

Montenegro – ein verschwindend kleiner Fleck auf der Landkarte, irgendwo an der Adria. Doch bekanntlich sollte man das Kleine nie unterschätzen. Schon gar nicht Montenegro, das mit Superlativen nur so um sich schlägt: eins der kleinsten und ältesten Länder Europas. Mit Kotor, einer der schönsten Buchten weltweit und dem südlichsten Fjord. Mit Lake Skadar, dem größten See des Balkans. Biogradska Gora, einem der letzten Urwälder Europas. Und dem Tara-Canyon, dem tiefsten Canyon Europas und angeblich zweittiefsten der Welt. Ich mag das Wilde und das Schöne. Und werde um ein Haar von ihnen entführt.

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Am Ende der Welt

Oder: die Yasawa-Inseln – der Himmel auf Erden?

Auf Fidschianisch gibt es 15 Wörter für „Himmel‘, Yasawa ist eins davon. Klar, dass ich diese himmlischen Inseln sehen muss. Die Unterkünfte reichen von einem abgeschiedenen Resort im fernen Norden zu traditionellen Strandhütten – Bure – bis zu einem Homestay. Ich nehme an Kava-Zeremonien teil, gehe zur Schule und (fast) in die Kirche, lerne Dorfbewohner und einen Dorf-Häuptling kennen. Und finde eine Antwort darauf, ob alles wirklich so himmlisch ist, wie es auf den Postkarten aussieht.

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Das Top-End – da, wo Australien endet

Von Weite und Feuer

Wenn man sich eine Landkarte vorknöpft, sieht man es: Australiens Top-End rund um Darwin ist näher an Indonesien und Papua Neuguinea als an Sydney. Selbst für Australier ist dort, wo das Land auf die Timorsee stößt, der Popo der Welt. Aber ein äußerst attraktiver. Geprägt von tropischem Klima mit einer Trocken- und einer Regenzeit, von Nationalparks, die als lebende kulturelle Landschaften gelten. Heimat von Krokodilen, Vögeln und Aborigines. Ewige Weite begleitet mich von Darwin zum Kakadu zum Nitmiluk zum Litchfield Nationalpark. Und Feuer, viel Feuer.

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Mein Sydney

Australiens Top-City zwischen Untergrund und Luxus

Einige haben schon mal das Sydney Opera House gesehen, aber noch nicht auf dessen Bühne gestanden. Viele knipsen die Harbour Bridge, die meisten klettern aber nicht drauf. Etliche träumen von einer Nacht im Park Hyatt mit Hafenblick, aber für die meisten bleibt es ein Traum. Viele haben von Sydneys Rotlichtviertel gehört, ahnen aber nichts von Mord und Totschlag dort. Ich will mehr wissen und erleben, schaue mir Sydney mal von unten und oben, von hinten und vorne an.

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Unter den Sternen des Outbacks

Oder: Die Lektionen von Australiens Flinders Ranges

„Einen Lehrer gibt es, wenn wir ihn verstehen; es ist die Natur“, wusste schon Heinrich von Kleist. Ich gebe ihm recht, ist es doch stets in der Einöde, dass ich etwas zu verstehen beginne. Über die Welt, andere Menschen, mich. Immer ist es in der Natur, dass ich Antworten auf Fragen finde, derer ich mir vorher nicht bewusst war. So auch weit draußen in den australischen Flinders Ranges, auf dem Arkaba Walk, einem der Great Walks of Australia.

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